„Hollywood in concert“

Jugendkonzert in der Philharmonie Essen

In seiner Zeit als als stellvertretender Generalmusikdirektor und 1. Kapellmeister am Staatstheater Kassel begann Rasmus Baumann (* 1973 in Gelsenkirchen), sich mit Filmmusik zu beschäftigen und dirigierte dort neben dem traditionellen Opern- und Konzertrepertoire zahlreiche innovative Crossover-Konzerte, bis er 2008 ins Ruhrgebiet zurückkehrte. Zur Spielzeit 2014/2015 wurde er zum Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen berufen, den Crossover-Konzerten ist er bis heute treu geblieben. Bereits am 22. Oktober 2016 war er mit der Neuen Philharmonie Westfalen und „Abba forever“ zu Gast in der Philharmonie Essen, am 18. März 2017 stand das Jugendkonzert „Hollywood in concert“ für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren auf dem Spielplan.

Rasmus Baumann. Foto: Pedro Malinowski

Nun fragt man sich natürlich, inwiefern Filmmusik aus teilweise über 50 Jahren alten Filmen besonders Kinder ansprechen soll, wenn beispielsweise sogar deren Eltern mit der Filmmusik zu „Die unendliche Geschichte“ eher das Titellied „The NeverEnding Story“ von Limahl assoziieren und nicht Klaus Doldinger. Auch der Moderator Klaus Oliver Raimund Kauker (* 1987 in Frankfurt am Main), der bei der ein oder anderen Moderation gewollt „kindgerecht“ zu moderieren versuchte, erinnerte mich in der ein oder anderen Situation eher ein wenig an den Erzähler aus Richard O´Brien´s „The Rocky Horror Show“, vielleicht lag mein Eindruck aber auch nur daran, dass Herr Kauker sich selbst für kürzeste Zwischenmoderationen partout nicht von seinem Handheld trennen mochte.

Kein Konzertzimmer kommt an die brillante Akustik des Alfried-Krupp-Saals heran, von daher lag sicher nicht verkehrt, wer für kleines Geld – die Tickets waren zum Preis von 10 € für Erwachsene bzw. 6,60 € für Kinder zu haben – die fulminant aufspielende Neue Philharmonie Westfalen mit Filmmelodien von „Alexis Sorbas“ bis „Zurück in die Zukunft“ erleben wollte. Tatsächlich waren neben Eltern mit ihren Kindern auch sehr viele Best Ager – ohne Kinder – im Auditorium vertreten, und ohne Zweifel sprach das Programm ausnahmslos auch diese Altersgruppe an, eine andere Erklärung für anhaltenden Stehapplaus – insbesondere zu den Zugaben – fällt mir zumindest nicht ein.

Setlist des Konzerts:
  • Thema aus „Star Wars“ (1977) von John Williams
  • „Der Herr der Ringe“ (2001) von Howard Shore
  • Thema aus „Zurück in die Zukunft“ (1985) von Alan Silvestri
  • Highlights aus „Jurassic Park“ (1993) von John Williams
  • Thema aus „Wallace an Gromit“ (2002/2010) von Julian Nott
  • Thema aus „Miss Marple“ (1961) von Ron Goodwin
  • Pause
  • Suite aus „Independence Day“ (1996) von David Arnold
  • Walzer und Liebesthema aus „Der Pate“ (1973) von Nino Rota
  • „Alexis Sorbas“ (1964) von Mikis Theodorakis
  • Suite aus „Das Boot“ (1981) & Suite aus „Die unendliche Geschichte“ (1984) von Klaus Doldinger
  • Thema aus „Rocky“ (1976) von Bill Conti
  • Zugaben
  • „Forrest Gump“ (1994) von Alan Silvestri
  • Suite aus „Independence Day“ (1996) von David Arnold

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