„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“

Sonderausstellung im Ruhr Museum auf der 12-Meter-Ebene der Kohlenwäsche

Vor 500 Jahren veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche. Der „Thesenanschlag“ im Jahr 1517 gilt bis heute als Beginn der Reformation. Die Ausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ nimmt das Jubiläum zum Anlass, die Religionsgeschichte der Region an Rhein und Ruhr zu erzählen. Sie berichtet von den vorreformatorischen Zuständen und der Ausbreitung der Reformation, den politischen Konflikten, von Konfessionalisierung, katholischen Reformen, Pietismus und Aufklärung, von der preußischen Staatskirche, den religiösen Milieus in der Industriegesellschaft, dem karitativen Engagement der Kirchen und ihren Herausforderungen in der Gegenwart. Sie zeigt aber auch die heutige religiöse Vielfalt und das, was die Religionen unterscheidet und miteinander verbindet: Heilige Schriften und Frömmigkeitsformen, Lebensstationen und Jenseitsvorstellungen, Feste im Jahreskalender und Rituale im Alltag, Pilgerfahrten, Gebetshäuser, Bildung und Musik.

Über Jahrhunderte existierten an Rhein und Ruhr die christlichen Konfessionen und das Judentum nebeneinander. Verschiebungen in den konfessionellen Verhältnissen ergaben sich vor allem im 19. und 20. Jahrhundert durch Migrationsbewegungen während der Industrialisierung und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Migranten brachten auch ihre religiösen Bräuche mit. Den Himmel teilen sich somit heute Fördertürme und Schornsteine mit Kirchtürmen, Synagogen, Moscheen und anderen religiösen Stätten.

Plakat zur Sonderausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“. © Ruhr Museum; Gestaltung: Uwe Loesch

Gezeigt werden über 800 Exponate von 250 Leihgebern. Zahlreiche Museen, Archive und Bibliotheken, aber auch viele Religionsgemeinschaften und Privatpersonen stellen teilweise noch nie ausgestellte Stücke zur Verfügung. Das Spektrum der unterschiedlichen Exponate ist groß, sowohl in zeitlicher und kultureller Hinsicht als auch was die Gattungen betrifft. Neben Gemälden und Skulpturen finden sich Altargeräte, Möbel, Textilien, Grafiken und Bücher.

Highlights sind großformatige Ölgemälde aus der Frühen Neuzeit aus Bonn und Utrecht, die Kanzel einer muslimisch-arabischen Gemeinde in Bochum, der erste gedruckte Koran, Ausstattungsstücke aus Tempeln und Synagogen des Ruhrgebiets, kostbares Abendmahlsgerät, wertvolle Handschriften wie ein bunt illustriertes Pilgerbuch, frühe Druckschriften, eine Beschneidungsbank, Ikonen sowie Statuen aus dem Essener Domschatz.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, Blick in die Ausstellung

Gestaltet wurde die Ausstellung von dem Architekten Bernhard Denkinger aus Wien, der zahlreiche Ausstellungen für das Ruhr Museum, zuletzt im Jahr 2015 „Werdendes Ruhrgebiet. Spätantike und Frühmittelalter an Rhein und Ruhr“, realisiert hat. Er entwickelte für die vielen religiösen Gemeinschaften einen gemeinsamen Himmel, der als Decke den industriellen Ausstellungsraum der Kohlenwäsche überspannt.

Die Ausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ ist Teil des gleichnamigen Projekts des Ruhr Museums mit dem Essener Forum Kreuzeskirche und dem Martin Luther Forum Ruhr in Gladbeck, das ein ganzjähriges Programm zum Reformationsjubiläum erarbeitet hat. Es wird großzügig gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages. Sie findet im Rahmen von Luther 2017 und Refo500 statt.

Die Gliederung
Die Ausstellung erzählt chronologisch in zehn Kapiteln die Religionsgeschichte Nordrhein-Westfalens von der Reformation bis heute. Den Anfang macht das Kapitel Seelenheil. Frömmigkeit im Spätmittelalter. Im Spätmittelalter entwickelte sich ein umfassendes System der Erinnerung an die Toten. Das Memorialwesen bildete nicht nur den Ursprung der reichen Kirchenausstattungen, sondern auch die wirtschaftliche Grundlage der Geistlichkeit. Ein sichtbarer Ausdruck der Sorge um das Jenseits waren die in Rom zu kaufenden päpstlichen Ablassbriefe. Das Ablasswesen wurde zum wichtigsten Auslöser der Reformation. Luthers 95 Thesen entzündeten sich vor allem daran.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Seelenheil. Frömmigkeit im Mittelalter“

Im Kapitel Umbrüche. Die neue Lehre beginnt die Zeit des geteilten Himmels. Vor 500 Jahren, im Jahr 1517, veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen, die bis heute als Beginn der Reformation angesehen Er wandte sich darin gegen Missstände in der Kirche und strebte zunächst innerkirchliche Reformen an. Damit begann die Kirchenspaltung und das Ende der ein Jahrtausend geltenden Einheit der (katholischen) Kirche.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Umbrüche. Die neue Lehre“, Büste Martin Luthers, anonym, 17. Jh., Weichholz, farbig gefasst

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Umbrüche. Die neue Lehre“, Kanzelfuß mit Mosesfigur aus der ev. Kirche in Ohle bei Plettenberg, Kreis Altena, Ende 16./Anf. 17. Jh., Eichenholz, Reste einer Farbfassung

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Umbrüche. Die neue Lehre“, Kanzel aus der alten Lutherkirche in Dortmund-Asseln

Das Kapitel Reformationen. Verläufe und Ausprägungen zeigt, dass die Reformideen auch in der Region an Rhein und Ruhr auf fruchtbaren Boden fielen. Es entstanden unterschiedliche gemischt-konfessionelle Situationen in den Städten und Territorien, die von Spannungen und Kompromissen, aber auch von einem friedlichen Miteinander geprägt waren. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der reformatorischen Bewegungen war die rasche Verbreitung durch den Buchdruck.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Reformationen. Verläufe und Ausprägungen“, Maria Anna von Fürstenberg, vorletzte Äbtissin des Stifts Fröndenberg, 18. Jh., Öl auf Leinwand, und Diptychon mit dem Portät Peter Ulners und dem kreuztragenden Christus, Bartholomäus d. J., Köln, 1560, Öl auf Leinwand, Tafeln durch Scharniere verbunden

Im Kapitel Verflechtungen. Landesherrschaft und Religionspolitik geht es um eine Reihe von kriegerischen Auseinandersetzungen in der Rhein-Ruhr-Region im 16. und 17. Jahrhundert, die aufgrund der politischen Konstellationen europäische Ausmaße erreichten. Im Geldrischen Erbfolgestreit, dem Niederländischen Unabhängigkeitskrieg, dem Kölner Krieg, dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit und schließlich dem Dreißigjährigen Krieg spielte die konfessionelle Ausrichtung der Konfliktparteien eine große Rolle. Der Westfälische Friede stabilisierte 1648 daraufhin die Verfassung des Reichs. Die Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens von 1555 zur freien Religionsausübung wurden bestätigt und auf die reformierte Konfession ausgedehnt.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Verflechtungen. Landesherrschaft und Religionspolitik“

Danach folgt das Kapitel Individualisierung. Glaube und Vernunft. Im 18. Jahrhundert führte die Aufwertung des Individuums einerseits zu neuen pietistischen Strömungen, mit der Aufklärung andererseits zu einer zunehmend säkularen Weltsicht. Es entstand ein tieferes individuelles Frömmigkeitsverständnis, das sich auf die gesamte Lebenspraxis der Menschen erstreckte. Mit der französischen Revolution, der Besetzung des Rheinlandes und der damit verbundenen Säkularisation, die die Auflösung der Klöster und das Ende der geistlichen Territorien bedeutete, änderte sich vieles. Im Zuge der Aufklärung entstanden zunehmend kirchenferne Überzeugungen, die als freidenkerische Strömungen in den folgenden Jahrhunderten anwuchsen.

Im Kapitel Kontrolle. Kirche und Staat geht es um den Einfluss der Politik auf die Religion. 1815 fielen dem protestantischen Königreich Preußen Landschaften an Rhein und Ruhr zu, die einen hohen Anteil an katholischer Bevölkerung aufwiesen. Die konfessionellen Konflikte waren vorprogrammiert. Der größte religiöse Streit entwickelte sich zwischen der protestantischen Reichsregierung mit Fürst Bismarck an der Spitze und der katholischen Kirche zu Beginn der 1870er Jahre. Die Innenpolitik im wilhelminischen Preußen war geprägt vom Kulturprotestantismus, der auf der engen Verbindung zwischen dem Staat und der protestantischen Kirche basierte. Während die Katholiken sich deshalb eher vom Staat distanzierten, stand an der Spitze der evangelischen Landeskirchen der König. Mit dem Ende des Kaiserreichs 1918 büßte die protestantische Kirche aber ihre Rolle als Staatskirche ein. Die Weimarer Republik stellte alle Religionsgemeinschaften rechtlich gleich. Im Nationalsozialismus versagten beide Volkskirchen, sie setzten dem Terror zu wenig entgegen.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Kontrolle. Kirche und Staat“

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Kontrolle. Kirche und Staat“, Luther-Statuette mit Spieluhr, 1890 – 1918, Zinkguss, versilbert, Holz, Eisen

Das Kapitel Fürsorge. Karitatives Engagement zeigt den Wandel in der Sozialfürsorge. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Unterstützung der Armen, Kranken und Alten ein Akt christlicher Nächstenliebe. Die Fürsorge wurde durch Almosen finanziert und lag in der Hand von Orden oder städtischen Armenhäusern und Spitälern. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kam es in den Industrieregionen zu einer organisierten Fürsorgeaktivität der Kirchen. Sie reagierten auf die soziale Verelendung des Industriezeitalters, mit der die explosionsartige Bevölkerungszunahme infolge der Arbeitsmigration einherging. Die Kirchen übernahmen große Teile der Sozialfürsorge, betrieben Krankenhäuser, Alten- und Waisenheime, wobei sich auf protestantischer Seite die Diakonissen, auf katholischer vor allem die Ordensschwestern hervortraten. Im 19. Jahrhundert etablierte sich das kirchliche Sozial- und Bildungswesen, das den Alltag der Menschen, streng nach Konfessionen getrennt, bis in die 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts bestimmte.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Fürsorge. Karitatives Engagement“, Epilepsie-Helm aus Bethel, um 1950, Leder

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Fürsorge. Karitatives Engagement“, Statue der hl. Elisabeth von Thüringen, Eiche, gefärbt

Das Kapitel Gemeinschaft. Religiöse Milieus in der Industriegesellschaft zeigt die Trennung der unterschiedlichen religiösen Milieus an Rhein und Ruhr. Das Ruhrgebiet entstand in der Zeit der Hochindustrialisierung, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, durch die Einwanderung von Hunderttausenden sowohl katholischer als auch protestantischer Arbeiter. Unternehmer warben sie häufig nach ihrer eigenen konfessionellen Zugehörigkeit an. Die jungen Arbeiter waren in der Regel nicht politisch, sondern religiös geprägt. Daher wuchsen und verfestigten sich die konfessionell geprägten Milieus, die getrennt voneinander, auch in Rivalität zueinander, meist aber erstaunlich isoliert existierten.

Das Kapitel Impulse. Neue Herausforderungen beschäftigt sich mit der Anwerbung von Arbeitskräften in der Nachkriegszeit. Zunächst kamen die Menschen aus Südosteuropa, die zwar zumeist katholischen Glaubens waren, aber zu Teilen auch der griechisch- oder russisch-orthodoxen Kirche angehörten. Mit der Anwerbung von Arbeitskräften aus der Türkei begann der Zustrom von Muslimen, der sich mit den Flüchtlingsströmen aus arabischen Ländern bis heute fortsetzt. Auch die jüdischen Gemeinden erlebten in den 1990er Jahren ein neues Wachstum, vor allem aufgrund der Zuwanderung aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Perspektiven. Religiöse Vielfalt heute“, Predigtkanzel der Bochumer Khaled Moschee, Anf. 21. Jh., Holz

Das letzte Kapitel Perspektiven. Religiöse Vielfalt heute präsentiert den heutigen Status quo der Religionen an Rhein und Ruhr. Heute ist das Ruhrgebiet eine der am meisten religiös gemischten Regionen in Deutschland, wenn nicht in Europa. Die zahlreichen und sehr unterschiedlichen Migrationsbewegungen ins Ruhrgebiet, aber auch eine im Laufe dieser Geschichte eingeübte Toleranz haben eine religiöse Vielfalt von über 250 Glaubensgemeinschaften entstehen lassen, die dem Grunde nach friedfertig miteinander oder zumindest nebeneinander leben und nicht nur eine religiöse, sondern auch eine kulturelle Bereicherung darstellen. Sie ist das Ergebnis einer Entwicklung, die vor 500 Jahren mit der Spaltung der bis dahin einheitlichen christlichen Kirche begonnen hat.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Perspektiven. Religiöse Vielfalt heute“, Wandteppich aus der Ayasofya Moschee in Essen-Katernberg, Fa. Manatex, Casablanca, Marokko, 1970er – 1980er-Jahre, Wolle, maschinell geknüpft

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Perspektiven. Religiöse Vielfalt heute“, Weiße Befreierin (Sita-Tara) aus dem Buddhistischen Zentrum in Unna, Indien, 20. Jh., Kupfer, vergoldet, bemalt

Die chronologische Erzählung wird durch 10 Seitenkabinette komplettiert, die zentrale Themen im Vergleich der unterschiedlichen Religionen vertiefen. Heilige Schriften zeigen die Grundlagen nicht nur der drei „Buchreligionen“, sondern auch der Sikhs, Hindus und Buddhisten. Gegenstände der persönlichen Frömmigkeit von der Gebetskette bis zum Turban können ebenso verglichen werden wie Exponate zu Lebensstationen wie Taufe, Beschneidung, Kommunion, Konfirmation oder Hochzeit. Der Raum Tod und Jenseits vermittelt Jenseitsvorstellungen und die Vielfalt der Bestattungskulturen. In den Pilgerfahrten werden die Wallfahrtsorte der Region vorgestellt, aber auch die Hadsch der Muslime nach Mekka. Feste und Rituale machen mit den religiösen Festen der Juden, Christen, Muslime und Hindus vertraut. Eine Vielzahl aktueller Fotos zeigt Häuser des Gebets; Bilder und Karikaturen zeugen von der gegenseitigen Propaganda der Konfessionen und Religionen. Die Relevanz des Bildungswesens seit Luther macht das Thema Schulen deutlich, und schließlich können die Besucherinnen und Besucher in einem eigenen Raum Klangwelten vom lutherischen Kirchenlied bis zum Muezzinruf erleben.

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Heilige Schriften“, Tora-Rolle, 18./19. Jh., Pergament, Holz

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Lebensstationen“, Taufstein, Anfang 17. Jh., Sandstein

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Pilgerfahrten“, Tonstatuette der Maria von Kevelaer, 18./19. Jh., hellroter Ton, gebrannt, bemalt

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Propaganda“, „Das Schiff der Kirche“, Jacob Gerritsz Loef zugeschrieben, 1640 – 1649, Öl auf Leinwand

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Propaganda“, in der Mitte: Titelblatt der Zeitschrift Charlie Hebdo in der BILD-Zeitung, BILD, 14.01.2015, Druck, Papier

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Schulen“, Lerntorarolle mit Samtmäntelchen aus dem Besitz des Essener Bekleidungshauses Samuel Glasrot, 20. Jh., Druck, Papier, Holz

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“, „Klangwelten“

„Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ ist vom 3. April bis 31. Oktober 2017 täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 4 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schüler- und Studierendengruppen im Rahmen von gebuchten Führungen haben freien Eintritt. Zur Sonderausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Audioguides, Workshops, Exkursionen und liturgischen Veranstaltungen sowie einem vielfältigen Programm für Kinder, Familien, Jugendliche und Schulen statt. Vom 2. Mai bis 4. Juli 2017 werden dienstags nicht weniger als 10 Vorträge im Kokskohlenbunker angeboten. Im einzelnen:
• 2. Mai: Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs, Universität Duisburg-Essen, „Herzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg, Graf von der Mark und Ravensberg und seine Religionspolitik an Ruhr und Niederrhein“
• 9. Mai: Prof. Dr. Stefan Ehrenpreis, Universität Innsbruck, „Religiöser Alltag im Wandel. Reformationen im Ruhrgebiet“
• 16. Mai: Prof. Dr. Jürgen Müller, Technische Universität Dresden, „Erasmus und die Reformation“
• 23. Mai: Prof. Dr. Gudrun Gersmann, Universität zu Köln, „Wasserproben und Hexenverfolgungen an Rhein und Ruhr“
• 30. Mai Prof. Dr. Lucian Hölscher, Ruhr-Universität Bochum, „Protestantismus nach der Aufklärung. Die Entstehung der säkularen Gesellschaft“
• 6. Juni Prof. Dr. Ulrich Willems, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, „Religiöse Pluralität als Herausforderung bundesdeutscher Religionspolitik“
• 13. Juni: Dr. Uri R. Kaufmann, Alte Synagoge Essen – Haus jüdischer Kultur, „Jüdische Vielfalt im Ruhrgebiet heute“
• 20. Juni: Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, „Reformationen im Islam“
• 27. Juni: Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Ruhr-Universität Bochum, „Zwischen begeisterter Zustimmung, schleichender Anpassung und beharrlicher Resistenz. Die evangelische Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus“
• 4. Juli: Prof. Dr. Volkhard Krech, Ruhr-Universität Bochum, „Religiöse Vielfalt und Migration im Ruhrgebiet heute“
Alle Vorträge beginnen um 18 Uhr und sind kostenlos ohne Voranmeldung zu besuchen. Der Katalog zur Ausstellung „Der geteilte Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ ist im Klartext Verlag, Essen erschienen, ISBN 978-3-8375-1751-4. Er umfasst 432 Seiten mit ca. 400 Abbildungen und kostet 24,95 Euro.

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