Diplomprüfung Musical Gesang

… da waren´s nur noch vier

Am Samstag, 26. Januar 2013 fand in der Neuen Aula der Folkwang Universität der Künste in Essen-Werden die diesjährige Diplomprüfung im Studiengang Musical, Bereich Gesang statt. Die Prüfung bildet nach acht Semestern Studiendauer den Abschluss der breitgefächerten Ausbildung in den Bereichen Schauspiel, Tanz und Gesang. An diesem Abend legten Tobias Berroth, David Johnston, Julia Meier und Oliver Morschel ihre Prüfungen ab. Alle vier AbsolventInnen waren im vergangen Jahr in „Ein Mann geht durch die Wand“ von Michel Legrand (Musik) und Didier van Cauwelaert (Lyrics) in der Inszenierung von Gil Mehmert am Theater im Rathaus in Essen zu sehen, außerdem in der Spielzeit 2010/2011 in „One Touch of Venus“ in der Inszenierung von Reinhardt Friese im Erholungshaus der Bayer AG in Leverkusen sowie in der Neuen Aula der Folkwang Universität der Künste. Ursprünglich hatten sechs Studierende vor vier Jahren das Studium aufgenommen, aber bei der Absolventenpräsentation Musical 2013 fehlte bereits eine Absolventin, und Marie Anjes Lumpp, die wegen ihres Engagements bei „Natürlich blond – Das Musical“ vorzeitig ihre Prüfung abgelegt hatte, war heute auch nicht mehr dabei.

Im ersten Teil der Veranstaltung interpretierten die AbsolventInnen nach der gemeinsamen Ouvertüre aus „Ein Mann geht durch die Wand“ jeweils drei Songs mit mehr oder weniger schauspielerrischen/tänzerischen Elementen, wobei sie abwechselnd von Prof. Patricia Martin und Prof. Michael David Mills am Flügel begleitet wurden. Den Anfang machte Oliver Morschel mit
  • „Dunkles Schweigen an den Tischen“ aus „Les Misérables“ von Claude-Michel Schönberg (Musik) und Alain Boublil ,
  • „Run away with me“ aus „The unauthorized autobiography of Samantha Brown“ von Kait Kerrigan (Musik) und Brian Lowdermilk (Text) und
  • „Der guten Tag Hop-Klop“ aus „The Producers“ von Mel Brooks.
Wenn sich bei vollem Körpereinsatz beim „guten Tag Hop-Klop“ der an der Kleidung befestigte Mikroport-Sender löst, so ist das sicher nicht außergewöhnlich. Dass Oliver Morschel die Situation geschickt in sein Spiel aufgenommen hat, war zumindest einigen Zuschauern einen Szenenapplaus wert.
Tobias Berroth brachte
  • „Wachs für mich“ aus „Der kleine Horrorladen“ von Alan Menken (Musik) und Howard Ashman (Text),
  • „Santa Fe“ aus „Walt Disney´s Newsies“ von Alan Menken (Musik) und Jack Feldmann (Text) und
  • „Herodes´ Song“ aus „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber (Musik) und Tim Rice (Text)
zu Gehör. Julia Meier interpretierte
  • „Climbing up hill“ aus „The Last Five Years“ von Jason Robert Brown,
  • das Chanson „Autumn leaves“ von Joseph Kosma (Musik) und Johnny Mercer (Text), gefühlvoll an der Gitarre von Gil Mehmert begleitet, und
  • „Ich brauch ´nen Mann, der jodeln kann“ aus „Der Schuh des Manitu“ von Martin Lingnau (Musik) und Heiko Wohlgemuth (Text).
Als Letzter präsentierte David Johnston
  • den Jazzstandard „Straighten up and fly right“ von Nat King Cole (Musik) und Irving Mills (Text),
  • „Beautiful City“ aus „Godspell“ von Stephen Schwarz und
  • „Mamma says“ aus „Footloose“ von Tom Snow (Musik) und Dan Pitchford (Text).
Im zweiten Teil des Abends präsentierten die AbsolventInnen zunächst jeweils einen Song, den sie in 14-tägiger selbstständiger Vorbereitung einstudiert hatten.
  • David Johnston brachte „If you leave me now“ von Peter Cetera zu Gehör,
  • Tobias Berroth „I´m a believer“ von Neil Diamond,
  • Julia Meier „Dream a little dream of me“ von Wilbur Schwand, Fabian Andre (Musik) und Gus Kahn (Text),
  • und Oliver Morschel „Beyond the sea“ von Charles Trenet (Musik, Text) und Jack Lawrence (Text).
In dem daran anschließenden Block von Musicalszenen mit schauspielerrischen/tänzerischen Elementen sorgten Prof. Patricia Martin (Flügel), Prof. Michael David Mills (Keyboard), Philip Luetz (Saxophon), Fabian Witte (Bass) und Philip Klahn (Schlagzeug) für die musikalische Begleitung. In „Ich lebe“ aus „Next to Normal“ von Tom Kitt (Musik) und Brian Yorkey (Text) machte David Johnston als Diana Goodmans vor 16 Jahren an einem Darmverschluss verstorbener Sohn Gabe in ihrer Phantasie seine Präsenz geltend. Tobias Berroth verlieh Burrs in „Gebt mich auf“ aus „The wild party“ von Andrew Lippa Gestalt, der apathisch dem Wahnsinn verfällt und halluziniert. Julia Meier gab in „Danglin´“ von Maury Yeston mit Texten aus „A long way down“ von Nick Hornby der Verzweiflung Ausdruck, sich alleingelassen das Leben nehmen zu wollen. Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte Oliver Morschel mit dem Song „Wir vergessen die Welt“ („Turn the world off“) aus „High Fidelity“ von Tom Kitt (Musik) und Amanda Green (Lyrics), für den er beim 40. Bundeswett­be­werb Gesang Berlin 2011 im Hauptwettbewerb Schwerpunkt Musical mit dem Preis des Bundesverbandes Deutscher Gesangspädagogen für den „besten Vortrag eines deutschsprachigen Musical-Songs“ ausgezeichnet wurde. Nebenbei bemerkt, seinen Vortrag beim Konzert der Preisträger am 5. Dezember 2011 im Friedrichstadt-Palast kann man sich auch vollkommen legal in der entsprechenden Videogalerie des Bundeswettbewerb Gesang Berlin e. V. anschauen.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Warum fehlte denn Victoria Reich bei der Prüfung?
Detlef hat gesagt…
Kann ich Ihnen auch nicht beantworten, vielleicht fragen Sie sie selbst. Sie hat auf ihrer Website eine Kontaktmöglichkeit angegeben.