Vorschau: „Klein Zaches, genannt Zinnober“

„Klein Zaches, genannt Zinnober“ – Steampunk-Oper nach der gleichnamigen Erzählung von E. T. A. Hoffmann aus dem Jahre 1819. Komposition und Arrangements: „Coppelius“ und Thomas Rimes; Libretto, Inszenierung: Sebastian Schwab; Ausstattung: Britta Tönne; Dramaturgie: Juliane Schunke; Musikalische Leitung: Thomas Rimes. Mitwirkende: Ulrike Schwab (Rosabelverde, Candida), Rüdiger Frank (Klein Zaches) und „Coppelius“: Max Coppella, Comte Caspar, Nobusama, Graf Lindorf, Sissy Voss, Bastille (Balthasar). Uraufführung: 14. November 2015, Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen.



„Klein Zaches, genannt Zinnober“


Die weltweit erste Steampunk-Oper entsteht am Musiktheater im Revier


Ulrike Schwab, Rüdiger Frank (Klein Zaches) und „Coppelius“

Der missgestaltete und aus ärmlichen Verhältnissen stammende Klein Zaches gelangt durch den gut gemeinten Zauber einer mitleidvollen Fee zu höchsten Ehren und erhält die Gelegenheit, sein absonderliches Äußeres durch angenehmes Wirken, Güte und Zuvorkommenheit wettzumachen. Die Magie öffnet ihm die Türen in das Haus des Professors Mosch Terpin und seiner wunderschönen Tochter Candida. Doch nicht nur ihnen erscheint der kleine Sonderling in allen Dingen begabt und überaus eloquent, sondern alle sind von ihm verzaubert – bis auf Balthasar, einen Studenten und jungen Dichter, der vor allem die Natur und die schöne Candida liebt. Doch sein Glück gerät durch die Machenschaften von Klein Zaches, auch Zinnober genannt, in Gefahr und nur die Kunst des Magiers Prosper Alpanus kann ihm helfen, Zinnobers dreistes Spiel zu beenden…

Ulrike Schwab, Rüdiger Frank (Klein Zaches) und „Coppelius“

Die fantastische Erzählung von E. T. A. Hoffmann zählt zum Humoristischsten und gleichzeitig Tragischsten der Literaturgeschichte: Voll Witz und Ironie persifliert sie gesellschaftliche und politische Gegebenheiten und zeigt gleichzeitig die menschlichen Abgründe eines Ausnahmetalents, das sich als Künstler unverstanden fand und die Fantasielosigkeit der Menschen beklagte. Zusammen mit der Neuen Philharmonie Westfalen verwandeln die 6 Herren von COPPELIUS auf klassischen Instrumenten mit rockig-opernhaftem Sound gemeinsam mit Publikumsliebling Rüdiger Frank und der engelsgleichen Ulrike Schwab die Bühne im Stile des Steampunk in eine akustische Dampfmaschine.

Pressetext Musiktheater im Revier

Rüdiger Frank (Klein Zaches) und der Butler Bastille

Bereits seit 2012 existiert der Plan, gemeinsam mit der Berliner Band „Coppelius“, deren Mitglieder sich allesamt dem Phänomen des Steampunk verpflichtet fühlen, ein Opernprojekt der besonderen Art auf die Bühne Gelsenkirchens zu bringen. Zusammen mit der Neuen Philharmonie Westfalen werden die sechs Mitglieder von „Coppelius“ auf der Grundlage des Kunstmärchens „Klein Zaches, genannt Zinnober“ von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (* 24. Januar 1776 in Königsberg, † 25. Juni 1822 in Berlin) aus dem Jahre 1819 die Bühne in eine akustische Dampfmaschine verwandeln, die jeden in ihren Bann ziehen soll. Dabei spielen die Bandmitglieder nicht nur ihre eigenen Kompositionen, sondern stellen die Geschichte von Klein Zaches auch theatralisch dar, schlüpfen also selbst in die unterschiedlichsten Rollen.

Beim heutigen „Premierenfieber“ bestand für das interessierte Publikum erstmals die Gelegenheit, vom Produktionsteam Hintergrundinformationen zu Stück, Inszenierung und Musik zu erhalten, bevor man sich bei der anschließenden Bühnenorchesterprobe Eindrücke von der Probenarbeit verschaffen konnte. Da sich Regisseur Sebastian Schwab bei seiner Arbeit womöglich nicht so gern über die Schulter schauen lässt, hätte er die Besucher am liebsten nach der Einführung wieder nach Hause geschickt… Eine „klassische“ Besprechung gibt es wie üblich erst nach der Premiere. Bedauerlicherweise wurde diese Probe ständig durch eingeschaltete Handys/Smartphones gestört. Ich frage mich ernsthaft, warum Anwesende der Bitte, diese vollständig auszuschalten, nicht nachkommen. „Aus“ heißt aus, und nicht lautlos! Offensichtlich sind diese Leute der Meinung, lediglich das Telefonieren im Theatersaal störe, und bedenken dabei nicht, dass die elektromagnetische Strahlung ihres Handys/Smartphones die drahtlose Übertragungstechnik stört, auch wenn sie nicht damit telefonieren.

Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“

Vor dem „Premierenfieber“ wurde anlässlich der Uraufführung der Steampunk-Oper „Klein Zaches, genannt Zinnober“ im oberen Foyer die Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“ eröffnet. Die Idee zur Ausstellung stammt von Katharina Holzer und Clara Lina Wirz, inhaltlich wurde sie von Clara Lina Wirz konzipiert. Katharina Holzer hat das räumliche Konzept erarbeitet, Carolin Glaser hat die Grafik und Gestaltung übernommen. „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“ thematisiert das Phänomen Steampunkt als Subkultur und verhilft dem ein oder anderen Theaterbesucher womöglich zu einem kleinen Einblick in die Szene, die vom viktorianische Zeitalter inspiriert ist und neue Potenziale aus den Zukunftsvisionen der Vergangenheit schöpft. Die Ausstellung kann während der Veranstaltungen im Großen Haus besucht werden, daher bot die leitende Dramaturgin Juliane Schunke Interessierten an, diese nach Anmeldung auch tagsüber zugänglich zu machen.

Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“

Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“, Steampunk Outfit, Mantel – Marions Atelier. Historische Kleidung aus dem 19. Jahrhundert ist oftmals Vorbild für Steampunk Mode

Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“, Steampunk Outfit, Rock, Überrock und Pistolenholster – Ruffles und Steam

Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“, Steampunk-Kleidung von Clara Lina Wirz

Clara Lina Wirz in der Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“

„Klein Zaches, genannt Zinnober“ steht am 14., 21. und 29. November 2015 auf dem Spielplan, weiterhin am 22. April, 10., 11. und 12. Mai 2016. Die Ausstellung „Steampunk – Vorwärts in die Vergangenheit“ wird bis zum 4. Dezember 2015 im Ostfoyer des Musiktheaters im Revier zu sehen sein.

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