„Vom Haus Industrieform zum Red Dot Design Museum. Eine Essener Designgeschichte“

Dritter Band der Kleinen Schriften des Ruhr Museums zur Geschichte des Red Dot Design Museums

Am 30. Juli 1954 wurde auf Initiative von Carl Hundhausen (* 1. November 1893 in Ückendorf, † 15. April 1977 in Essen-Rüttenscheid) der Verein „Industrieform e. V.“ gegründet, um eine ständige Produktschau formschöner Industrieerzeugnisse ins Leben zu rufen. Der Verein eröffnete am 5. Oktober 1955 seine erste „Ständige Schau formschöner Industrie­erzeugnisse“ im Kleinen Haus der Villa Hügel. Dies war die Geburtsstunde des von da an jährlich ausgeschriebenen Designwettbewerbs, der heute als Red Dot Design Award weltweit bekannt ist. Der Weg des Design Zentrums NRW, wie sich der Verein „Industrieform e. V.“ seit 1990 nennt, führte von der Villa Hügel über die Alte Synagoge (1961 – 1979), das Amerikahaus Ruhr auf dem Kennedyplatz (1980 – 1987) und die ehemalige Stadtbücherei an der Hindenburgstraße in der Essener Innenstadt (1988 – 1996) bis zum Umzug auf das UNESCO-Welterbe Zollverein, wo am 29. April 1997 im von Lord Norman Foster umgestalteten Kesselhaus der Zeche Zollverein, Schacht XII das neue Domizil eröffnet wurde. Während zwingende Gründe wie die Einrichtung eines Museums zur Geschichte der Firma Krupp im Kleinen Haus der Villa Hügel oder der Brand in der Alten Synagoge am 18. Januar 1979 zur Aufgabe der beiden ersten Standorte führten, war der fehlende Platz im Amerikahaus Ruhr und in der ehemaligen Stadtbücherei ausschlaggebend dafür, den englischen Architekten Norman Foster mit dem Entwurf für einen Neubau zu beauftragen.

Villa Hügel, Unternehmerwohnsitz der Familie Krupp in Essen-Bredeney

Geanu 60 Jahre nach Eröffnung der Ausstellung „Ständige Schau formschöner Industrieerzeugnisse“ erschien am 5. Oktober 2015 der dritte Band der Kleinen Schriftenreihe des Ruhr Museums mit dem Titel: „Vom Haus Industrieform zum Red Dot Design Museum. Eine Essener Designgeschichte“. Er basiert auf der Ausstellung, die das Red Dot Design Museum und das Ruhr Museum gemeinsam konzipiert und unter dem Titel „Dauernde, nicht endgültige Form. 60 Jahre Designgeschichte in Essen – von der Industrieform zum Red Dot“ im Sommer 2015 auf Zollverein gezeigt haben. Darin wurde nicht nur die Geschichte der Einrichtung dokumentiert, sondern auch mit Originalobjekten die Ausstellung „Industrieform“ auf Villa Hügel rekonstruiert. Die beiden Autoren des vorliegenden Bandes der Kleinen Schriften, Dorothea Bessen und Christoph Wilmer haben zusammen mit Margit Illing unter Mithilfe von Sarah Etz die im Sommer 2015 auf Zollverein gezeigte Ausstellung kuratiert.

Ausstellungsobjekt 1955: Elektrorasierer Braun 300 spezial DL 3, Design Arthur Braun, Bodo Fütterer

In diesem Band wird die Entwicklung des „Haus Industrieform“ zum Red Dot Design Museum beschrieben, die wechselhafte Odyssee des Museums durch verschiedene Domizile chronologisch dargestellt und mit einer Auswahl teilweise historischer Fotos bebildert. Zudem widmet sich das Kapitel „Die Tradition von Design und Gestaltung in Essen“ den Ursprüngen der Essener Designgeschichte in der Folkwang-Idee und dem kulturellen Aufbruch im Ruhrgebiet am Anfang des 20. Jahrhunderts:
  • Die Tradition von Design und Gestaltung in Essen
  • 155 bis 1961: Industrieform im Kleinen Haus der Villa Hügel
  • 1916 bis 1979: Haus Industrieform in der ehemaligen Synagoge
  • 1980 bis 1988: Ausstellungen für Verbraucher im Amerikahaus
  • 1988 bis 1997: Aufbruchjahre in der ehemaligen Stadtbibliothek
  • Seit 1997: Das Design Zentrum im Kesselhaus der Zeche Zollverein
UNESCO-Welterbe Zollverein, ehemaliges Kesselhaus

Das Design Zentrum Nordrhein Westfalen mit dem Red Dot Design Museum auf Zollverein gehört zu den bedeutendsten internationalen Design-Einrichtungen. Es vergibt einen der renommiertesten Design-Preise und präsentiert die prämierten Produkte im ehemaligen Kesselhaus der Zeche Zollverein.

Modernes Design im ehemaligen Kesselhaus: Audi-Karosserie im Schürerstand, weltweit erste Vollaluminium-Karosserie (1993)

„Vom Haus Industrieform zum Red Dot Design Museum. Eine Essener Designgeschichte“
Kleine Schriften des Ruhr Museums, Band 3
Herausgeber: Prof. Heinrich Theodor Grütter
Autoren: Dorothea Bessen, Christoph Wilmer
80 Seiten, 39 Schwarzweiß- und 25 farbige Abbildungen
Erschienen im Klartext Verlag
ISBN 978-3-8375-1546-6
10,95 €

Cover „Vom Haus Industrieform zum Red Dot Design Museum. Eine Essener Designgeschichte“, © Klartext Verlag

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