„Elisabeth – Das Musical“

„Elisabeth – Das Musical“ – Musik: Silvester Levay; Buch, Lyrics: Michael Kunze; Regie: Harry Kupfer; Choreografie: Dennis Callahan; Bühne: Hans Schavernoch; Kostümdesign: Yan Tax; Lichtdesign: Hans Toelstede; Videodesign: Thomas Reimer; Sounddesign: Cedric Beatty; Musikalische Leitung: Paul Christ. Darsteller: Roberta Valentini (Elisabeth, Kaiserin von Österreich), Mark Seibert (Der Tod), Michael Souschek (Luigi Lucheni, Elisabeths Mörder), Florian Fetterle (Kaiser Franz Joseph, Elisabeths Mann), Angelika Wedekind (Erzherzogin Sophie, Elisabeths Schwiegermutter), Thomas Hohler (Kronprinz Rudolf, Elisabeths Sohn), Jonathan Schmitt (Rudolf als Kind), Dennis Kozeluh (Herzog Max in Bayern, Elisabeths Vater), Caroline Sommer (Herzogin Ludovika, Elisabeths Mutter/Frau Wolf), Janne Marie Peters (Helene von Wittelsbach, Elisabeths Schwester), Alixa Kalasz (Gouvernante), Anouk Roolker (Gräfin Sztaray, eine Hofdame der Kaiserin Elisabeth), Angelina Arnold (Gräfin Esterházy, Hofdame der österreichischen Kaiserin Elisabeth), Juliane Katharina Maria Bischoff (Eine Hofdame), Lena Weiss (Fanny Feifalik, Elisabeths Friseuse), Martin Markert (Baron Hübner, Wiener Kapitalist/Todesengel), Wolfgang Postlbauer (Graf Grünne, kaiserlicher Generaladjutant), Krisha Dalke (Baron Kempen, Polizeichef), Jan Altenbockum (Ein Ungarischer Adeliger), Kristian Lucas (Maximilian von Mexiko, der jüngere Bruder von Kaiser Franz Joseph), Thomas Weissengruber (Kardinalerzbischof Rauscher), Fredrik Andersson (Swing), Sophie Blümel (Swing, Dance Captain), Sebastian Brandmeir (Swing). Uraufführung: 3. September 1992, Theater an der Wien. Deutschland­premiere: 23. März 2001, Colosseum Theater, Essen. Premiere: 26. Februar 2015, besuchte Vorstellung: 6. März 2015, Colosseum Theater, Essen.



„Elisabeth – Das Musical“


Ups! … Ich habe es schon wieder getan


Roberta Valentini (Elisabeth); Foto: La Belle/Juliane Bischoff

Ohne mich mit langen Einleitungen aufzuhalten oder nochmal die Produktionsgeschichte und den Inhalt des Musicals „Elisabeth“ zu erzählen, wer sich dafür interessiert, sollte in der Premierenbesprechung nachlesen, „lassen wir die Feinheiten und kommen wir zum Kern der Sache!“ Gut eine Woche nach der Premiere der „Elisabeth“-Tournee durch den deutschsprachigen Raum hatte ich am Freitagabend erneut die Gelegenheit zu einer Audienz bei Kaisers, und bekanntlich gibt es im Theater keine zwei identischen Vorstellungen. So spielte im Gegensatz zu der Premiere in der Freitag­abend­vorstellung Michael Souschek die Rolle von Elisabeths Mörder Luigi Lucheni und Florian Fetterle, der bei der Premiere die Rolle des Ministers Felix Fürst zu Schwarzenberg gespielt hat, stand nunmehr als Kaiser Franz Joseph auf der Bühne.

„Wenn ich tanzen will“: Roberta Valentini (Elisabeth) und Mark Seibert (Der Tod); Foto: La Belle/Juliane Bischoff

Roberta Valentini (Elisabeth) und Mark Seibert (Der Tod) haben auch diesmal eine ausgesprochen überzeugende Vorstellung gespielt, bei Mark Seibert nicht verwunderlich, hat er doch die Rolle des Todes seit der Deutschlandtournee 2011/2012 viele hundert Male verkörpert, wie er nach der Vorstellung einräumte, aber auch Roberta Valentini hat die Rolle der Elisabeth, die sie auch schon bei dem Gastspiel in China vom 9. Dezember 2014 bis 11. Januar 2015 im Shanghai Culture Square (Fuxing Zhong Lu) gespielt hat, zu ihrer eigenen gemacht. Angenehm überrascht hat mich der gebürtige Argentinier Michael Souschek als Luigi Lucheni, er hat sein Studium im Studiengang Musikalisches Unterhaltungstheater am Konservatorium Wien Privatuniversität 2014 abgeschlossen und hat bei seiner Abschlusspräsention u. a. „Kitsch“ mit einem neuen Text präsentiert. Er steht Kurosch Abbasi in seiner Bühnenpräsenz IMHO in nichts nach, wobei er den gefährlichen Anarchisten sogar deutlich überzeugender darstellt als Kurosch Abbasi. Solche Vergleiche sind natürlich subjektiv, aber ich habe es nun mal so empfunden. Florian Fetterle bleibt als Kaiser Franz Joseph ein wenig blass, aber der Kaiser kann im Muiscal „Elisabeth“ bereits vorlagenbedingt nicht so glänzen wie die Kaiserin, von daher ist dies nicht als neagtive Kritik aufzufassen. Im harmonischen Duett „Boote in der Nacht“ mit Roberta Valentini kann er sich dennoch profilieren und wird auch vom Publikum mit entsprechendem Applaus bedacht. Kleine Anekdote am Rande: Der Schuss des Kaisers auf den Hirschen vom k.u.k. Hofzuckerbäcker Demel bei seinem Ausflug nach Bad Ischl schien an diesem Abend ein weiten Weg zurückzulegen, denn das Geweih des Hirschen fiel erst mit reichlich Verzögerung herunter.

„Nichts, nichts, gar nichts“: Roberta Valentini (Elisabeth);
Foto: La Belle/Juliane Bischoff

Auch nach dieser Vorstellung auf hohem darstellerischen und musikalischen Niveau gab es stehende Ovationen und lang anhaltender Applaus vom Publikum, was beweist, dass das Musical „Elisabeth“ auch mehr als 22 Jahre nach der Uraufführung nichts von seiner Intensität eingebüßt hat. Die Produktion ist noch bis 22. März 2015 am Colosseum Theater in Essen zu sehen.

Mark Seibert (Der Tod), Roberta Valentini (Elisabeth) und Michael Souschek (Luigi Lucheni)

Mark Seibert (Der Tod), Roberta Valentini (Elisabeth) und Michael Souschek (Luigi Lucheni)

Mark Seibert (Der Tod) und Roberta Valentini (Elisabeth)

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