Lotte Lenya Competition 2015

Auszeichnung der Kurt Weill Foundation for Music für talentierte junge SängerInnen/SchauspielerInnen

Im Gedenken an Lotte Lenya (* 18. Oktober 1898 in Wien, † 27. November 1981 in New York), eine außergewöhnliche Sängerin/Schauspielerin und eine der führenden Interpreten der Musik ihres Mannes Kurt Weill (* 2. März 1900 in Dessau, † 3. April 1950 in New York), etablierte die Kurt Weill Foundation for Music 1998 zu ihrem 100. Geburtstag den jährlich stattfindenden Lotte Lenya Wettbewerb.

Der renomierte Wettbewerb zeichnet talentierte junge SängerInnen/SchauspielerInnen aus, die sowohl musikalisch als auch darstellerisch mit einem Repertoire von Oper/Operette über Musical bis zu Kurt-Weill-Songs überzeugen können, wobei der Schwerpunkt auf den Werken von Kurt Weill liegt. Damit ist der Lotte Lenya Wettbewerb nicht nur ein Gesangswettbewerb, sondern betont ein breit gefächertes Repertoire in Verbindung mit dem Schauspiel im darstellerischen Kontext.

Preisträger vergangener Jahre sind u. a. David Arnsperger (2010, zweiter Preis), Alen Hodzovic (2009, erster Preis), Rebecca Jo Loeb (2008, erster Preis), Tora Augestad (2008, Lys Symonette Award für Outstanding Performance of Individual Numbers), Annette Postel (2000, erster Preis), Kaja Plessing, Kathrin Unger, Cordula Wirkner (2000, zweiter Preis), Dirk Weiler (1999, zweiter Preis) und Heidi Bieber (1998, erster Preis).

Der Wettbewerb ist 2015 mit einem Preisgeld von 15.000 US-$ (erster Preis), 10.000 US-$ (zweiter Preis) bzw. 7.500 US-$ (dritter Preis) dotiert, die Teilnehmer im Alter zwischen 19 und 32 Jahren mussten sich bis 2. Februar 2015 mit einer Auswahl von vier Stücken auf DVD bewerben, die bestimmten Richtlinien unterliegen und die o. g. Kriterien erfüllen.

Nach Beurteilung aller eingegangenen Bewerbungen wurden 28 ausgewählte Teilnehmer aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Puerto Rico, Deutschland und den Niederlanden zu einer Audition mit den Juroren Judy Blazer und Andy Einhorn im Halbfinale am 13./14. März 2015 nach New York City eingeladen. Die Halbfinalisten sind:
  • Stephanie Bacastow,
  • Robin Bailey,
  • Andrea Carroll,
  • Kellie Cundiff,
  • Jordan Davidson,
  • Robert Farruggia,
  • Adam Fieldson,
  • Hannah Fuerst,
  • Briana Silvie Gantsweg,
  • Tamar Greene,
  • Jasmine Habersham,
  • Anthony Heinemann,
  • Michael Kuhn,
  • Talya Lieberman,
  • Carter Lynch,
  • Michael Maliakel,
  • Larisa Martinez, Sopran (Puerto Rico)
  • Lauren Michelle,
  • Reilly Nelson,
  • Christina Pecce,
  • Florian Peters, Tenor (Deutschland),
  • Zachary Read,
  • Katherine Riddle,
  • Jim Schubin,
  • Annie Sherman,
  • Christine Cornish Smith,
  • Kyle Torrence und
  • Pien van Gerven, Sopran (Niederlande).
Staatstheater am Gärtnerplatz, „Gefährliche Liebschaften“:
Florian Peters (Chévalier de Danceny) und Anja Haeseli (Cécile de Volanges); © Thomas Dashuber

Florian Peters wurde in Bad Honnef geboren und schloss seine Musical-Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie August Everding 2011 mit dem Diplom ab. 2012 verkörperte Florian Peters die Rolle des Mark in „Rent“ im Delphi-Kino Berlin und stand 2013 als Claude in „Hair“ auf der Bühne des Nordharzer Städtebundtheaters. 2014 verkörperte er Petrus in „Jesus Christ Superstar“ am Staatstheater am Gärtnerplatz in München, wo er aktuell als Chévalier de Danceny im Musical „Gefährliche Liebschaften“ von Marc Schubring (Musik) und Wolfgang Adenberg (Buch und Liedtexte) zu sehen ist. Der vielseitige Tenor spielte außerdem Egon von Wildeshagen in der Operette „Der Vetter aus Dingsda“ in Berlin und verkörperte Nahino in der Uraufführung von Wilfried Hillers Oper „Der Flaschengeist“ am Gärtnerplatztheater.

Pien van Gerven, © Pien van Gerven

Die niederländische Sopranistin Pien van Gerven wurde in Nijmegen geboren und hat ihr Bachelor- und Master-Studium an der Fontys Hogeschool voor de Kunsten in Tilburg absolviert. Sie war bereits in Hauptrollen in „Oklahoma!“ (Laurey), „The Secret Garden“ (Lily) und „The Sound of Music“ (Louisa) sowie als Maria in der „West Side Story“ am Theatre De Nieuwe Vorst zu sehen. Seit 2012 ist sie als Vocal Coach an der Babette Labeij Music Academy in Amsterdam tätig.

Die Kurt Weill Foundation for Music wird zusätzlich zu den drei ersten Preisen Sonderpreise vergeben. Emerging Talent Awards gingen bereits an
  • Alicia Ault (Mississauga, Ontario),
  • Alaysha Fox (Charlotte, NC),
  • Theo Hoffman (New York),
  • Noel Houle-von Behren (Fort Collins, CO),
  • Arica Jackson (Grand Rapids, MI),
  • Julian Kazenas (Orlando, FL),
  • Jennifer Kennedy (Gorham, ME),
  • Christian Magby (Atlanta, GA),
  • Ben Odom (Vienna, VA),
  • Jameelah Leaundra Robinson (Indianapolis, IN) und
  • Bill Townsend (Princeton, NJ).
Der Grace Keagy Award for Outstanding Vocal Promise ging an Mezzosopranistin Lesley Baird aus Los Angeles.

Das Finale wird am 18. April 2015 an der Eastman School of Music in Rochester, NY stattfinden, bei der die Finalteilnehmer erneut ihr Repertoire in einer Nachmittags- und Abend­veranstaltung präsentieren dürfen. Die Gewinner werden im Anschluss an die Abendveranstaltung bekanntgegeben.


Donnerstag, 19. März 2015

2015 Lotte Lenya Competition Finalists. Photo courtesy of the Kurt Weill Foundation.

Inzwischen hat die Kurt Weill Foundation for Music die 14 Finalteilnehmer am diesjährigen Lotte Lenya Wettbewerb bekanntgegeben:
  • Robin Bailey, Tenor (London, UK)
  • Jordan Davidson, Tenor (New York, USA)
  • Adam Fieldson, Tenor (Nebraska, USA)
  • Briana Silvie Gantsweg, Sopran (California, USA)
  • Anthony Heinemann, Tenor (Missouri, USA)
  • Talya Lieberman, Sopran (Ohio, USA)
  • Carter Lynch, Bariton/Tenor (Maryland, USA)
  • Michael Maliakel, Bariton (New Jersey, USA)
  • Lauren Michelle, Sopran (California, USA)
  • Florian Peters, Tenor (Köln, Deutschland)
  • Katherine Riddle, Sopran (Maryland, USA)
  • Jim Schubin, Baritenor (Colorado, USA)
  • Annie Sherman, Sopran (Maryland, USA)
  • Christine Cornish Smith, Sopran (Texas, USA)
Die Teilnehmer erhalten ein Stipendium, um die Reisekosten zu decken. Rebecca Luker, James Holmes und Theodore S. Chapin werden als Juroren über die Preisvergabe entscheiden.

Die Finalisten werden ihr Repertoire am 18. April 2015 zwischen 11 und 15.30 Uhr vor den Juroren vortragen. Am Abend findet um 20 Uhr ein Konzert mit allen Finalisten statt, gefolgt von der Bekanntgabe der Gewinner. Sowohl der Vortrag vor den Juroren als auch das Abendkonzert können bei freiem Eintritt besucht werden und finden in der Kilbourn Hall der Eastman School of Music, 26 Gibbs Street, Rochester, New York statt.


Montag, 20. April 2015

Im Finale des diesjährigen Lotte Lenya Wettbewerbs am 18. April 2015 in der Eastman School of Music in Rochester, New York, hat Sopranistin Lauren Michelle (Los Angeles, California) den mit 15.000 US-$ dotierten ersten Preis gewonnen, Tenor Robin Bailey (London, UK) und Tenor Jordan Davidson (Philadelphia, New York) erhielten den mit 10.000 US-$ dotierten zweiten Preis, und der mit 7.500 US-$ dotierte dritte Preis ging an Bariton Michael Maliakel (New York) und Tenor Adam Fieldson (Lincoln, Nebraska).

Lauren Michelle beeindruckte die Juroren Rebecca Luker, James Holmes und Theodore S. Chapin mit
  • „My Own Morning“ aus dem Musical „Hallelujah, Baby!“ (Jule Styne/Adolph Green/Betty Comden),
  • „Denn wie man sich bettet“ aus „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ (Kurt Weill/Bertolt Brecht),
  • „I´ll Be Here“ aus dem Musical „Ordinary Days“ (Adam Gwon) und
  • „My Man´s Gone Now“ aus „Porgy and Bess“ (George Gershwin/DuBose Heyward/Ira Gershwin).

2015 Lotte Lenya Competition prize winners (from left): Robin Bailey (Second Prize), Jordan Davidson (Second Prize), Lauren Michelle (First Prize), Michael Maliakel (Third Prize), Adam Fieldson (Third Prize). Photo: Nadine Photography, courtesy of Kurt Weill Foundation for Music.

„The judges found it difficult to choose only three top winners because of the consistently high level of talent, versatility, and preparation of all the finalists“, sagte Kim H. Kowalke, Presidentin der Kurt Weill Foundation und Begründerin des Lotte Lenya Wettbewerbs. „I´m so glad that the Foundation had the resources to enhance the amounts awarded. In addition to giving five top prizes and special awards, we decided on the spot to double the amount that the remaining finalists received to $2,000 each.“

2015 Lotte Lenya Competition Award winners (from left): Talya Lieberman, Florian Peters, and Briana Silvie Gantsweg. Photo: Nadine Photography, courtesy of Kurt Weill Foundation for Music.

Die Kurt Weill Foundation for Music, die den Wettbewerb fördert, hat in diesem Jahr insgesamt 85.500 US-$ an Preisgeldern vergeben. Zusätzlich zu den Hauptpreisen verliehen die Juroren zwei Lys Symonette Awards, benannt zu Ehren von Lys Symonette (Geburtsname Bertlies Weinschenk, * 21. Dezember 1914 in Mainz, † 27. November 2005 in Windsor, NY), die von 1945 bis 1950 die musikalische Assistentin von Kurt Weill am Broadway war und von 1950 bis 1981 Lotte Lenya begleitete und ihre musikalische Beraterin war. Die mit einem Preisgeld in Höhe von 3.500 US-$ dotierten Auszeichnungen für Outstanding Performance of an Individual Number gingen an Florian Peters (Köln, Deutschland) für „The Bilbao Song“ aus „Happy End“ (Kurt Weill, Elisabeth Hauptmann, and Bertolt Brecht) und Talya Lieberman (Queens, New York) für „Non, monsieur mon mari“ aus „Les mamelles de Tirésias“ (Francis Poulenc). Der ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von 3.500 US-$ dotierte Carolyn Weber Award, benannt zur Ehren der Gründungsdirektorin und langjährigen Vizepräsidentin der Kurt Weill Foundation for Music, ging an Briana Silvie Gantsweg (Brooklyn, New York).

2015 Lotte Lenya Competition judges and First Prize winner (from left): James Holmes, Lauren Michelle, Rebecca Luker, Theodore S. Chapin. Photo: Nadine Photography, courtesy of Kurt Weill Foundation for Music.

Die übrigen sechs Finalisten
  • Anthony Heinemann, Tenor (St. Louis, Missouri)
  • Carter Lynch, Bariton/Tenor (New York)
  • Katherine Riddle, Sopran (Annapolis, Maryland)
  • Jim Schubin, Baritenor (Colorado Springs, Colorado)
  • Annie Sherman, Sopran (Los Angeles, California)
  • Christine Cornish Smith, Sopran (New York)
erhielten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2.000 US-$.

Kommentare