„Alice im Wunderland“

„Alice im Wunderland“ – nach den Kinderbüchern „Alices Abenteuer im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ des britischen Schriftstellers Lewis Carroll; Musik: Suitbert Hoffmann und Martin Spoerl; Regie: Arnd Dörfling; Choreografie: Sabine Lindlar; Musikalische Leitung: Suitbert Hoffmann; Bühne: Bernd Schwarzer; Kostüme: Jula Reindell; Maske: Elke Quirmbach. Darsteller: Rebecca Wehling (Alice), Simon Lesting (Das weiße Kaninchen), Edda Höffkes (Grinsekatze, Wurzel), Jamil Musholt (Herzkönigin, Wurzel, Shishatänzer), Julia Frenk (Herzkönig, Spiegel, Wurzel, Tür), Benedikt Gerdemann (Hutmacher, Wurzel), Jonas Schweers (Märzhase, Rittersporn), Antonella Paulini (Schlafmaus, Blume), Birgitta Sparwel (Herzogin), Kristin Schulze-Baek (Köchin, Wurzel, Shishatänzer), Andreas Böker (Lakai, Herzbube, Wurzel), Carolin Manthei (Dideldum, Wurzel), Sophia Rosery (Dideldei, Wurzel), Felice Böcker (Haselmaus, Herzkarte), Corinna Kranig (Die blaue Raupe, Schmetterling, Herzkarte, Wurzel), Sabrina Osterkamp (Raupenarme, Blume, Herzkarte), Dana Rösener (Raupenarme, Blume, Herzkarte), Mareike Raack (Klatschmohn, Herzkarte, Spiegel), Tabea Schubert (Margerite, Herzkarte, Spiegel), Christina Rüping (Rose, Herzkarte, Spiegel), Mara Ostendarp (Herzkarte-Fünf, Spiegel, Wurzel), Meret Iker (Herzkarte-Sieben, Spiegel), Cynthia Achteresch (Herzkarte, Spiegel), Megan Hölscher (Blume, Herzkarte, Shishatänzer), Lea-Luisa Klein (Blume, Herzkarte), Lena Reuter (Blume, Herzkarte), Zahra Schlüter (Blume, Herzkarte, Shishatänzer), Helena Tillmann (Blume, Herzkarte, Spiegel), Celine Bergerbusch (Herzkarte, Spiegel), Lisa-Marie Segbert (Spiegel, Wurzel, Shishatänzer, Tür), Maren Lembeck (Herzkarte, Wurzel, Shishatänzer, Spiegel), Devi-Michelle Glaaß (Herzkarte, Wurzel, Shishatänzer), Alessandra Andrießen (Spiegel, Wurzel, Shishatänzer, Tür), Anna Hansen (Blume, Herzkarte, Spiegel), Jelena Schlüter (Spiegel, Wurzel, Shishatänzer, Tür). Premiere: 9. Juni 2012, Freilichtbühne Coesfeld.



„Alice im Wunderland“


Der Klassiker als Familienmusical auf der Freilichtbühne Coesfeld


Simon Lesting (Das weiße Kaninchen)

Die Freilichtbühne Coesfeld e. V. wurde bereits 1951 gegründet, und seit 1986 werden aufgrund des Publikumsinteresses nur noch Musicals gezeigt. Neben bekannten Stücken wie der „West Side Story“ von Leonard Bernstein (Musik) und Stephen Sondheim (Lyrics) oder „Der kleine Horrorladen“ von Alan Menken (Musik) und Howard Ashman (Lyrics, Buch) werden auch Uraufführungen wie „Studio 54“ oder „Vanity Fair“ vom Autor und Musicalkomponisten Claus Martin gezeigt, für „Vanity Fair“ wurde die Freilichtbühne Coesfeld 2010 mit dem Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“ als bestes Amateurtheater in der Kategorie „Freilichttheater“ ausgezeichnet. 1987 wurde mit „Hänsel und Gretel“ erstmals ein Sommermärchen inszeniert, aus dem damaligen Kinderstück ist mittlerweile das Familienmusical gewachsen, für dessen Einstudierung ebenfalls Profis engagiert werden, auf der Bühne stehen aber ausschließlich Amateure. Der Verein hat mehr als 200 Mitglieder, die auf und hinter der Bühne für den reibungslosen Ablauf sorgen. Allein im letzten Jahr haben über 30.000 Zuschauer die beiden Inszenierungen der Freilichtbühne Coesfeld – „Der kleine Horrorladen“ als Abendmusical und „Simba, König der Löwen“ als Familienmusical – gesehen.

Andreas Böker (Lakai) und Rebecca Wehling (Alice)

Rebecca Wehling (Alice)

In diesem Jahr hat sich die Freilichtbühne Coesfeld mit „Alice im Wunderland“ als Familienmusical einem Meisterwerk der Weltliteratur angenommen. Der britische Schriftsteller, Fotograf und Mathematiker Charles Lutwidge Dodgson (* 27. Januar 1832 in Daresbury im County Cheshire, † 14. Januar 1898 in Guildford im County Surrey, besser bekannt unter dem Namen Lewis Carroll) erzählte den drei Schwestern Lorina Charlotte, Alice Pleasance und Edith Liddell bei einer Bootsfahrt auf der Themse eine Geschichte, die er auf Anraten eines Freundes zunächst unter dem Titel „Alice´s Adventures Under Ground“ niederschrieb und am 4. Juli 1865 als „Alice´s Adventures in Wonderland“ veröffentlichte. Die Geschichte, in der Spielkarten als durchgehendes Thema dienen, gilt als Klassiker der Kinderliteratur. Aufgrund des logischen Aufbaus der fiktionalen Welt erfreut sich das Werk nicht nur bei Kindern großer Beliebtheit, sondern auch bei Fachleuten, die es gerne mit Naturwissenschaften wie Mathematik, Astronomie und Informatik in Verbindung bringen. Bekannt sind die ersten Ausgaben auch durch die Illustrationen des britischen Zeichners John Tenniel (* 28. Februar 1820 in London, † 25. Februar 1914 in London), 1998 wurde eine Erstausgabe für 1.500.000 US-$ versteigert. 1871 erschien die Fortsetzung „Through the Looking-Glass, and What Alice Found There“, in der die Handlung rund um eine Schachpartie aufgebaut ist. Hieraus stammen das Unsinns-Gedicht „Jabberwocky“ und bekannte Figuren wie Humpty Dumpty (dt. Goggelmoggel) oder die Zwillinge Tweedledee und Tweedledum (dt. Dideldei und Dideldum).

Rebecca Wehling (Alice) und Andreas Böker (Herzbube)

Simon Lesting (Das weiße Kaninchen) und Shishatänzer

Die Geschichten wurden häufig verfilmt, zuletzt von Walt Disney Pictures als 3D-Fantasy-Film „Alice in Wonderland“ (UA: 25. Februar 2010 im Londoner Kino Odeon Leicester Square), Mia Wasikowska und Johnny Depp spielten unter der Regie von Tim Burton die Rollen der Alice Kingsleigh und des verrückten Hutmachers. Ebenso existieren zahlreiche Bühnenadaptionen, Frank Wildhorn (Musik) und Jack Murphy (Lyrics) verfassten die Musicalfassung „Wonderland: Alice´s New Musical Adventure“, die am 5. Dezember 2009 am David A. Straz Jr. Center for the Performing Arts in Tampa, Florida mit Janet Dacal als Alice uraufgeführt wurde und in überarbeiteter Fassung als „Wonderland: A New Alice“ am 17. April 2011 am Marquis Theatre seine Broadway-Premiere erlebte. Dort wurde die Show allerdings nach 30 Previews und nur 33 regulären Vorstellungen am 15. Mai 2011 bereits wieder geschlosssen.

Corinna Kranig (Die blaue Raupe), Rebecca Wehling (Alice) und Shishatänzer

Rebecca Wehling (Alice)

Alice wünscht sich eine Welt wie ein Wunderland, und mit einem Mal rennt ein weißes Kaninchen an ihr vorbei, das nur ruft „Keine Zeit, keine Zeit, ich hab´ doch keine Zeit, keine Zeit!“ Sie muss sich beeilen, um das Kaninchen nicht aus den Augen zu verlieren, das in ein Loch im Dickicht schlüpft, und ihm in das Wunderland zu folgen. Nachdem es ihr gelungen ist, sich durch die Wurzeln zu kämpfen und dem Kaninchen in seinen Bau zu folgen, findet sie sich auf einer Wiese mit bunten Blumen wieder, die Alice zunächst auch für eine Blume halten und sich schließlich fragen, ob sie die richtige Alice sei. Sie begegnet den Zwillingen Dideldum und Dideldei, die sich nicht einig werden können, wer denn nun eigentlich wer ist. Auf ihrem weiteren Weg durch das Wunderland kommt sie an einer Vielzahl von Türen vorbei, von denen eine schließlich in eine große Küche führt, in der die Herzogin ein Kind wiegt, das sich später als Ferkel herausstellt. Die Grinsekatze empfiehlt Alice auf die Frage nach dem richtigen Weg, den Hutmacher oder den Märzhasen aufzusuchen, und auf dem Weg begegnet sie auch noch der blauen Raupe, die ihr erklärt, dass man sich durchaus verändern kann.

Jonas Schweers (Märzhase)

Antonella Paulini (Schlafmaus)

Benedikt Gerdemann (Hutmacher), Rebecca Wehling (Alice), Antonella Paulini (Schlafmaus) und Jonas Schweers (Märzhase)

Schließlich kommt sie zu der feinen Teegesellschaft: Der Hutmacher, der Märzhase und die Schlafmaus trinken den ganzen Tag nur Tee, und wenn sie damit fertig sind, rücken sie einen Platz weiter und alles fängt von vorn an. Ihr weiterer Weg führt Alice zur rigiden Herzkönigin, die sofort „Kopf ab!“ fordert, wenn jemand nicht nach ihrem Willen funktioniert. Alice soll mit den anderen Tieren und dem Hofstaat der Königin, der wie die Herzkarten eines Kartenspiels aussieht, mit einem Flamingo als Schläger und einem Igel als Ball Croquet spielen. Nach einem Abstecher ins Spiegelland kommt es dann am Schloss der Herzkönigin zu einer Gerichtsverhandlung, bei der der Herzbube des Diebstahls der Törtchen der Königin angeklagt ist. Wie der verrückte Hutmacher soll auch Alice als Zeugin aussagen, doch die hat inzwischen zu sich selbst gefunden und ist kein Kind mehr.

Andreas Böker (Herzbube) und Herzkarten

Jamil Musholt (Herzkönigin) und Herzkarte

Jamil Musholt (Herzkönigin)

Julia Frenk (Herzkönig)

Suitbert Hoffmann und Martin Spoerl haben die Musik zu „Alice im Wunderland“ geschrieben. Die vorproduzierte Instumentalmusik wird während der Vorstellung zugespielt, gesungen wird aber ausschließlich live. Für die Einstudierung von „Alice im Wunderland“ hat die Freilichtbühne Coesfeld e. V. Arnd Dörfling (Regie), Sabine Lindlar (Choreografie), Suitbert Hoffmann und Martin Spoerl (Musikalische Leitung), Bernd Schwarzer (Bühnenbild), Julia Reindell (Kostüme) und Elke Quirmbach (Maske) verpflichtet. Regisseur Arnd Dörfling, der bereits mehrfach für die Freilichtbühne Coesfeld inszeniert hat, kam es darauf an, die Geschichte möglichst nah am Original zu erzählen, seine Inszenierung ist in enger Zusammenarbeit zwischen Kreativen und Darstellern entstanden. Sabine Lindlar hat mit den jungen Darstellern eine Choreografie erarbeitet, die deren Fähigkeiten gerecht und auch sehr ausgereift umgesetzt wird, was insbesondere bei den Ensemblenummern der Herzkarten und der Shishatänzer auffällt. Bernd Schwarzer, der auch für das Bühnenbild des diesjährigen Abendmusicals „Der große Gatsby“ verantwortlich zeichnet, zeigt das Wunderland auf den Hintergrundprospekten als ein Gewirr von Wegen in einer grünen Landschaft, in dem Julia Reindells phantasievollen Kostüme ein echter Hingucker sind.

Carolin Manthei (Dideldum) und Sophia Rosery (Dideldei)

Rebecca Wehling (Alice), Corinna Kranig (Schmetterling), Carolin Manthei (Dideldum) und Sophia Rosery (Dideldei)

Rebecca Wehling (Alice) und Simon Lesting (Das weiße Kaninchen)

Rebecca Wehling (Alice) und Andreas Böker (Herzbube)

Nun mag der ein oder andere denken, da war doch noch was, wo sind die Verwandlungen von Alice von riesenhaften Ausmaßen zu winzig kleiner Größe und umgekehrt geblieben, die es Alice in der Vorlage überhaupt erst ermöglichen, dem weißen Kaninchen auf ihrem Weg durch das Wunderland zu folgen. Da diese auf der Bühne nur mit immensem Aufwand zu realisieren wären, hat man darauf verzichtet, was der Sache aber überhaupt keinen Abbruch tut.

Rebecca Wehling (Alice) und Ensemble

Felice Böcker (Haselmaus)

Andreas Böker (Herzbube), Julia Frenk (Herzkönig) und Felice Böcker (Haselmaus)

Rebecca Wehling verkörpert die zentrale Figur der Alice, mit mehrjähriger Erfahrung aus früheren Produktionen der Freilichtbühne Coesfeld meistert sie die Anforderungen der Rolle souverän. Insgesamt stehen in „Alice im Wunderland“ 35 Darsteller auf der Bühne, wovon die jüngsten gerade einmal 10 Jahre alt sind. Dadurch dürfte es auch Kindern leicht fallen, eine Figur in dem Stück zu finden, mit der sie sich identifizieren und mitfiebern können. Schließlich zielt „Alice im Wunderland“ auf das junge und junggebliebene Publikum ab, wobei der Spagat zwischen kindgerechter Darstellung und interessanten Aspekten für die „junggebliebenen“ Zuschauer durchaus gelungen ist. Alle Darsteller sind mit großer Spielfreude bei der Sache und können mit glaubhafter Charakterisierung der dargestellten Figuren überzeugen.

Benedikt Gerdemann (Hutmacher)

Simon Lesting (Das weiße Kaninchen), Benedikt Gerdemann (Hutmacher), Jonas Schweers (Märzhase), Antonella Paulini (Schlafmaus) und Ensemble

Das Familienmusical „Alice im Wunderland“ ist auf der Freilichtbühne Coesfeld bis 29. August 2012 vorwiegend in Nachmittagsvorstellungen zu sehen, daneben gibt es am 12. und 19. August auch Abendvorstellungen, weiterhin sind drei Vormittagsvorstellungen geplant. Detaillierte Informationen und Karten unter www.freilichtbuehne-coesfeld.de.

Jamil Musholt (Herzkönigin), Rebecca Wehling (Alice) und Ensemble

Felice Böcker (Haselmaus), Jamil Musholt (Herzkönigin), Rebecca Wehling (Alice), Antonella Paulini (Schlafmaus) und Ensemble

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Ich habe heute die Premiere von "Alice im Wunderland" gesehen.
Natürlich ist es eine bemerkenswerte Leistung, dass mit Ausnahme des künstlerischen Teams alle Mitwirkenden an der Freilichtbühne in Coesfeld ehrenamtlich arbeiten und viel Energie und Arbeit in eine Produktion stecken. Dennoch ist man von Inszenierungen an der Freilichtbühne im Münsterland weitaus Besseres gewohnt. Ich finde, dass dieses Stück, gerade im Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Kinderstück handelt, viel zu abstrakt inszeniert ist. Selbst als Erwachsener hat man Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen. Sehr leise gesprochene Dialoge und unsauber artikuliert gesungene Lieder unterstützen dies noch.
Die Darsteller spielen mit wenig Spielfreude und Präsenz. Die Tanzchoreografien hingegen sind ein kleiner Lichblick.

Insgesamt ist es aber auch dramaturgisch eher schwach umgesetzt, auf ein echtes Highlight im Stück wartet man vergebens.

Grandios ist das Bühnenbild sowie jedes einzelne Kostüm.

Das genügt aber nicht für eine rundum gelungene Vorstellung. 140 Minuten dauert das Stück inkl. 20 minütlicher Pause. Ob das eine geeignete Länge für ein Stück mit Kindern als Zielgruppe ist sei ebenfalls in Frage gestellt.

Schade Coesfeld, in diesem Jahr war es nichts... Nächstes Jahr dafür wieder ein top Ergebnis, da bin ich mir sicher!
Anonym hat gesagt…
Unserer Familie hat die Inszenierung von "Alice im Wunderland" sehr gut gefallen. Dafür, dass es ein Musical ist, hätten es durchaus etwas mehr Lieder sein dürfen, aber gerade das fanden die Kinder ganz gut.
Das hoppelnde Kaninchen war ein echter "Hingucker". Alice als selbstbewusstes Mädchen kam überzeugend rüber. Neben den vielen skurrilen Traumfiguren, wie Teegesellschaft, Blumenwiese, lebendige Türen und Spiegel hat uns am allerbesten die "Herzkönigin" mit ihrer Armee gefallen. Wenn es terminlich klappt werden wir uns auch eine der Abendvorstellungen anschauen.
Anonym hat gesagt…
Auch diese Premiere der Freilichtbühne Coesfeld hat uns restlos überzeugt.
Endlich mal eine Fassung, die sich ziemlich an das Original hält!
Besonders schön war die Tatsache, das die Hauptfigur nicht die ganze Zeit über damit beschäftigt war einen Bösewicht zu finden bzw. zu vernichten.
Mit der Herzkönigin (von einem jungen Mann super mutig dargestellt) gibt es zwar eine böse Figur; doch ist sie nicht das Ziel der Geschichte.
Vielmehr ist es der Traum mit seinen vielen Lebensweisheiten, der aus der kindlichen Alice am Ende eine selbstbewusste junge Dame macht.
Die vielen bunten Figuren lassen das gesamte Stück für Eltern und auch für Kinder nie langweilig werden. In den vielen "verrückten" Szenen gibt es, vor Allem für die „Kleinen" immer wieder etwas Neues auf der Bühne zu entdecken.
Wir werden das Stück auf jeden Fall weiter empfehlen.
Anonym hat gesagt…
Kann mich nur anschliessen. Uns hat es allen gefallen. Alice, die Herzkönigin, die Raupe/ Schmetterling einfach toll! Wir schauen es uns nochmal an!
Anonym hat gesagt…
"Schade Coesfeld, in diesem Jahr war es nichts??????"
Ich glaube, hier hat jemand die Geschichte nicht verstanden. Dies ist ein wunderbares Kinderstück/Familienstück!!! Es nimmt ein Erwachsener für sich viele philosophische Texte mit; Jugendliche erfahren vieles wissenswertes über das Erwachsen werden und Kinder finden sicherlich viele kindliche Bilder, die sie sicherlich nicht verstehen (vielleicht als Kind auch nicht verstehen wollen) aber genießen und erleben.
Wenn man als Erwachsener Schwierigkeit hat, das Stück zu verstehen, lohnt es sich ein zweites Mal in das Stück zu gehen, um es richtig zu verstehen.
Übrigens, akustische Probleme werden mit der Zeit immer besser, Ehrenamtliche sind stets bemüht, einen optimalen Sound zu produzieren.
"Auf ein echtes Highlight im Stück wartet man vergebens". Hier spricht ein echter Konsument. Dramaturgisch muss wie im Fernsehen etwas spannendes passieren, am besten noch mit einem Wink mit dem Zaunpfahl, und man wird auf die wichtigste Szene hingewiesen. Es gibt nichts dramaturgischeres, als Erwachsen zu werden.
Der anonyme Schreiber sollte sich doch einmal selbst auf die Bühne stellen, ich möchte mal sehen, wie dann die Kritik ausfallen würde. Wir filmen gerne.
Anonym hat gesagt…
Also ich muss leider sagen, dass auch wir von der Freilichtbühne Coesfeld aus den letzten Jahren ein anderes Niveau gewöhnt sind :-((( Wir gehen mit unserer Familie seit mehreren Jahre regelmäßig und "Alice im Wunderland" ist ein deutlicher Abfall...

Zwar sind die Kostüme und das Bühnenbild erstklassig, sie können aber auch über die flache Dramaturgie und die eher durchschnittliche Leistung der Hauptdarstellerin nicht hinwegtäuschen.
Wirkliche Highlights bleiben aus und würde die Herzkönigin den zweiten Akt nicht retten, würden sämtliche Lacher ausbleiben. Außerdem sind viele Teile für Kinder schwierig zu begreifen und die Musikstücke sind weder mitreißend noch die Tänze wirklich kreativ, sondern eher langweilig.
Die Hauptrolle der Alice ist vollkommen fehlbesetzt, da sowohl die weniger durchschnittliche gesanglichen Fähigkeiten als auch die emotionslose schauspielerische Leistung zu einer wenig ansprechenden Interpretation führen.

Aufgrund des rein ehrenamtlichen Engagements des Ensembles ist das Stück durchaus sehenswert, aber kein Vergleich zu der starken Leistung der Vorjahre. Aber die Atmosphäre und die Sympathie sowie sichtbarer Einsatz des Ensembles machen es trotzdem zu einem Erlebnis :-)
Anonym hat gesagt…
Die Hauptrolle der Alice ist völlig fehlbesetzt? Naja, für Leute, die sich das Stück mit ihrem Hinterkopf angucken, und dabei aus schlechten Kopfhörern Musik von Taio Cruz hören... Vielleicht. Dann ist auch klar, warum man keine Emotionen bemerkt.

Rebecca Wehling als Alice ist wunderbar! Sie schafft es den teilweise nur nuancenen Unterschied zwischen kindlicher Naivität und erwachsener Schärfe zu vermitteln. Ihre anfangs sehr verträumte Gestik wird im Laufe der Handlung immer klarer und bestimmter. Im entscheidenden Konflikt mit der Herzkönigin beweist sie unglaubliches Ausdrucksvermögen und schlüpft komplett aus ihrer kindlichen Rolle. Sie bestimmt nun und dominiert auch das Geschehen auf der Bühne. Dies tut sie mit einer solchen Präsenz und Charakterstärke, dass man sich fragt, wie sie vorher als Nicht-Professionelle das naive Dummchen verkörpern konnte. Emotion pur!

Allgemein hat mich das Stück sehr begeistert - von den Liedern über die Darstellung (Regie, Choreografie) bis hin zu den famosen Darstellern, die uns alle ehrenamtlich unterhalten. Vor dieser Leistung und diesem Engagement kann man nur seinen Hut ziehen!
Anonym hat gesagt…
Ein tolles,skurriles Stück.Die jungen Darsteller meistern ihre Rollen allesamt mit Bravur.Hut ab!!!
Schön, daß es heute noch soviele ehrenamtliche Helfer gibt,die es erst ermöglichen,dass so ein Theaterstück überhaupt funktioniert.
Bravo Coesfeld!!
Anonym hat gesagt…
Habe "Alice im Wunderland" mit meiner Familie gesehen - wir waren alle begeistert! Ein Höhepunkt für uns war der Auftritt der Köchin - frech, skurril und aufmüpfig gegen ihre Herrschaft - Ha-tschi !!!

Ein Wehmutstropfen - es ist mir bereits im letzten Jahr aufgefallen - bei dem Schlussapplaus wird fetzige Musik gespielt. Das Publikum fühlt sich zu rhytmischem Klatschen animiert und so entfällt der Applaus für den einzelnen Darsteller. Es wäre eventuell zu überlegen, dies zu ändern.
Mitspielerin hat gesagt…
Ich finde Alice klasse!
Lewis Carroll hat gesagt…
Also ich habe Alice gleich wieder erkannt, ja es war die richtige! Wie toll sie singen kann, überhaupt welch wunderländische Zaubermusik. Und Ihre ganzen zauberhaften Begleiter: die Königin hat mich so entzückt,daß ich am liebsten sofort 'Kopf ab' mit ihr gemacht hätte. Hat man jemals einer frecheren Teegesellschaft zugehört oder eine fettere Raupe würdevoll abtransportiert gesehen. Slapstick und Tanz und Kostüme und Choreogrephie, so muß meine Alice sein!
Anonym hat gesagt…
Auch mir hat das Stück bestens gefallen. Ich finde die Alice hat fantastisch gespielt! Sie hat mit sehr vielen Emotionen die Rolle genau richtig interpretiert. Was auch sehr gut inszeniert war, war die blaue Raupe. Die Idee mit der Muschel hat mir gut gefallen. Auchn sehr gut gespielt! Ein weiterer Pluspunkt sind natürlich die Kostüme. Ein tolles Stück und ich würde es jedem weiterempfehlen.
Anonym hat gesagt…
Ja, das Publikum wird zum Schlusslied durch einen interessanten musikalischen Trick zum klatschen animiert. War das Anfangslied von Alice im kindlichen 3/4 Takt gespielt, wiederholt es sich am Schluss im selbstbewussten 4/4 Takt. Das passt super zur Entwicklung von Alice. Das Publikum kann ja am Schluss, wenn alle Schauspieler auf der Bühne stehen, ruhig mitklatschen. Normalerweise erwartet man jetzt ein "grande finale!!!"

Interessant finde ich jedoch den ungewöhnlichen Schluss. Alle Schauspieler verlassen, bis auf Alice, die Bühne. Die Musik lässt das Ende offen und verwirrt dadurch natürlich das Publikum.

Das Publikum ist ihre/unsere Welt, aus der Alice als junges Mädchen in Ihre Traumwelt (das ist die Bühne), eintaucht, wohin sie am Schluss als selbstbewusste Person wieder zurückkehrt.
Sicherlich so gewollt, ein tolles Bild.

Danach ist sicherlich Zeit genug, jeden einzelnen Schauspieler mit Applaus zu belohnen.
Anonym hat gesagt…
Uns hat das Stück sehr gut gefallen. Alice hat wunderbar gespielt, die Herz Königin wird uns noch lange in Erinnerung bleiben - wir haben so gelacht!
Das Bühnenbild , die Kostüme und die Choreografie sind wunderschön. Wir möchten allen Darstellern noch ein großes Lob aussprechen: obwohl es während der ganzen Vorstellung stark regnete, haben sie gespielt!
Nina Pependorf hat gesagt…
Habe vor einiger Zeit auch eine Vorstellung von "Alice im Wunderland" besucht und war begeistert. Meiner Meinung nach kommt das diesjährige Familienmusical zwar nicht an bisherige Inszenierungen der Freilichtbühne ran, ist aber dennoch einen Besuch wert. Preisleistungsverhältnis an der Freilichtbühne Coesfeld ist einmalig.
Die Rollen waren nur zum Teil gut besetzt. In den letzten Jahren haben die Stücke durch wahnsinnig gute Schauspieler gewirkt. Die blieben in diesem Jahr leider aus. Bei vielen scheint der Text wie auswendig runtergerattert. Tut mir Leid, liebe Köchin, aber beeindruckt war ich nicht. Schade. Für ein Amateurtheater trotzdem eine wirklich außerordentliche Leistung. Die Hauptrolle der Alice wurde auf eine andere Art und Weise inszeniert, als ich erwartet hätte. Alice muss für mich eine unscheinbare, schüchternde und trotzdem starke Persönlichkeit besitzen. In Coesfeld ist es eine andere Persönlichkeit. Aber wer es mag ;) Einige Witze, bei denen ich herzlich lachen musste, kamen durch zu wenig Betonung dieser (nicht die Betonung des Textes) relativ wenig zur Geltung. So ist zum Beispiel der Märzhase (ein wirklich guter Schauspieler und Sänger, habe ihn letztes Jahr als Simba bewundern dürfen) zu nennen. Gesanglich ist den Coesfeldern eine durchaus passable, aber nicht wirklich überragende Leistung gelungen. Wenig Gesang, leider, aber an den passenden Stellen. Wo sind eure wunderbaren Sänger geblieben? Warum haben diese kein Lied bekommen? Im letzten Jahr hat mich der Timon und der kleine Simba so beeindruckt. Spielen soweit ich weiß beide mit, singen aber nur als Ensemble. Warum? Die Rollen mit Lied wurden mit durchschnittlichen Sängern besetzt. Hätte besser sein können. Gerade bei der Alice wr ich etwas enttäuscht.
Auch wenn ich einige Kritikpunkte anklingen lassen habe, hat mir das Stück sehr gut gefallen. Coesfeld hätte mehr daraus machen können, da bin ich mir sicher, aber ich kann es trotzdem sehr empfehlen, es sich anzuschauen!!! :) Bis nächstes Jahr!